[Rezension] Bullyparade, der Film – Das Brettspiel (Huch)

6. März 2018 0 Von moritz
Pünktlich zum Start des Bullyparade-Films erschienen gleich zwei Spiele dazu – ein Brett- und ein Kartenspiel. Ich habe die große Ehre, beide zu Rezensionszwecken gespielt haben zu dürfen, denn die Bullyparade habe ich von Anfang an geliebt wegen ihres anarchischen und teilweise verteufelt witzigen Ansatzes.

Ich bin gespannt und positiv gestimmt, aber etwas in Sorge, dass das als Brettspiel nicht so richtig zünden wird…

Verlag: Huch
Autor: Simon Hopp (Redaktion)
„Illustrator“: fiore-gmbh
Preis: ca. 20-25 Euro
Alter: 8-99
Spieler: 2-8
Dauer: 30 min
Genre: Comedy, Würfeln und Ziehen
BGG-Ranking: noch nicht erfasst
Aufmachung
Perfekt für Fans der Bullyparade. Nostalgie pur. Selbst das Inlay ist mit Szenen aus den einzelnen Serien bedruckt, das eigentliche Spielmaterial ist ohnehin maximal „bullyig“. Aber was enthält die Schachtel alles? Ein amtliches Spielbrett, 14 Pappspielfiguren mit 10 Standfüßen, einen Würfel, 14 Spielhilfen, 45 Beweg dich!-Karten und 100 Mach halt was!-Karten. Dazu lädt man sich im besten Falle noch die passende App runter und es kann losgehen.

Die Spielanleitung ist – wie soll es anders sein – sehr humorvoll geschrieben, aber dennoch leicht verständlich. Okay, das Spiel ist nicht so granatenmäßig kompliziert – das sollte schon gehen.

Spiel
Äh, ja. Wie gesagt – kompliziert ist es nicht direkt. Für „echte“ Spieler ist es sogar viel zu leicht. Da ist dann der Spielspaß, der durch die Gags auf Karten und Co. kommt, schnell verflogen und es macht sich Ernüchterung breit.

Aber ich presche vor. Wie funktioniert das Spiel denn?

Das Ziel ist schnell geschildert: Man muss als erster alle Welten des Films durchqueren und auf dem roten Teppich zur Premiere antreten – sprich: ins Ziel des komplett linearen Spielplans zu gelangen.

1. Ist man an der Reihe, zieht man eine Beweg dich!-Karte und spielt sie aus. Das kann eine Textkarte sein, die angibt wie weit man sich im jeweiligen Spielbereich bewegen darf. Ist es eine Hey du Zipfeklatscher-Karte, zieht man die App zurate und Bully erzählt einem wie weit man vorgehen darf. Spaaaaannend!

2. Man zieht eine oder zwei Mach was!-Karten. Diese sind entweder schwarz, gelb, blau oder rot. Gelbe Karten haben positive Auswirkungen auf einen selber, mit roten kann ich meine Mitspieler ärgern, blaue sind Joker.
Schwarze Karten sind Klone oder Kopfgeldjäger, was beides mies ist, denn ich muss sie vor mir auslegen und auswürfeln, wie viele Toupets oder Dollar sie haben wollen, um mich weiterziehen zu lassen. Toupets oder Dollars finden sich auf den andersfarbigen Karten. Diese kann ich in…

3. … Schritt 3 in der geforderten Anzahl abwerfen, um die schwarzen Karten aus dem Spiel zu nehmen. Ich muss das nicht tun, wenn ich meine Handkarten behalten möchte oder nicht genügend Punkte zusammenkriege. Das hat aber den mal mehr  und mal weniger schlimmen Nachteil, dass ich meine Spielfigur an den Anfang des jeweiligen Bereiches zurücksetzen muss.

4. Nun darf ich zwischen 0 und 2 Mach halt was!-Karten ausspielen, um selber weiter voran gehen zu dürfen oder um es meinen Mitspielern mit der groben Kelle zu geben.

Das war es auch schon. Bewegungskarte ziehen, eine oder zwei anderen Karten ziehen, sind sie schwarz, bezahlt man sie, null bis zwei Karten ausspielen. Fertig!

Hmmmm… Wie gesagt schätze ich die Bullyparade sehr und habe damals einige Elemente heiß und innig geliebt, aber der Humor trägt einfach nicht über ein ganzes Spiel. Sorry, Bully!

Fazit
Tja, für die Gruppen, mit denen ich das Bullyparade-Spiel bisher gespielt habe, war es allesamt nichts. Ich denke aber, dass wir „Vielspieler“ auch nicht die Zielgruppe der Geschichte sind. Hier wird versucht, die Begeisterung für den Film zu nutzen, um den Bully-Fans einen weiteren Fanartikel ins Regal zu stellen. Wenn ein paar davon das dann auch spielen und sich für Brettspiele begeistern, umso besser. Eine Win-Win-Situation für Verlag und Fans, aber etwas enttäuschend für die „Spieler“, die an das Spiel geraten.
Auch von der App hatte ich mir etwas mehr erhofft – man hätte da einiges an Interaktion oder Spieleraktivität einbauen können, aber Bully sagt einem lediglich an wie viele Felder man vorgehen darf.
Bewertung
2 von 5 Bullys im Bienenkostüm
Achtung! Mir lag ein kostenloses Rezensions-Exemplar vor. Danke, Huch! Und seid nicht traurig, ich habe noch ein paar tolle Spiele von euch auf dem Rezi-Stapel. 😉 Nächste Woche kommt ne Besprechung von Tenno!